Nach einer kurzen Nacht schaute ich aus dem Fenster des Hotels – eine sehr große, neue, Rauchwolke war am Horizont gut zu erkennen. Also: Duschen, Frühstücken, Kameras checken und los. Wir fuhren mit dem Mietwagen einfach dem Rauch entgegen. Berg hoch, Berg runter. Der aktive Feuersaum war nicht gut zu erreichen, zumindest nicht ohne perfekte Ortskenntnisse. Wir hielten an einer von den zig ausgebrannten Stellen, wo mal wieder Anwohner und Freiwillige Hand in Hand letzte Glutnester ablöschten.
Als wir in ein Dorf, Ano Liosia, nahe dem Feuer kommen sind wir überwältigt. Ein großer Teil des im Berg gelegenen Dorfes ist ausgebrannt. Anwohner stehen noch auf den Dächern der Häuser und löschten mit Eimern die letzten Flammen ab. Ein älterer Herr steht mit einer Wasserflasche an seiner Hausmauer, schaut verzweifelt der Feuerwehr bei den Nachlöscharbeiten zu – das berührt. Immer wieder: Tote Tiere. Tote Katzen. Tote Schildkröten.
Als wir die Arbeit dort dokumentiert haben und auch mit angepackt habe, sind wir Richtung „Fyli“ gefahren. Dort war ein altes Kloster, was drohte von den Flammen eingenommen zu werden. Wir sind wie immer herzlich von den Kameraden vor Ort aufgenommen worden, diese zeigten uns die Lage im Hang. Ein Marsch von mehrere Minuten und über etliche Höhenmeter – Ein Weg suchte man verzweifelt. Oben ein Schlauch mit Wasser, kaum Druck. Vor den Kräften, Flammen die teilweise 10 Meter hoch sind. Als der Hubschrauber sich ankündigte, zogen wir uns zurück. Ob das Kloster gehalten werden konnte, ist mir nicht klar.
Als wir gerade Richtung Hotel fahren wollten, kam es zu einem Feuer direkt an einem Tankwagen. Unklar wo durch entstanden, aber vermutlich durch Funkenflug. Innerhalb kürzester Zeit war das Feuer riesig. Alle packten mit an. Helfer kamen mit Feuerlöschern und hielten sich gegenseitig am Hang fest, damit keiner herunterfällt.
