Am 28. Juni 2025 öffnete die Bundeswehr an zehn Standorten bundesweit ihre Tore und lud zum Tag der Bundeswehr ein – einem Ereignis, das in diesem Jahr unter dem Zeichen von Dialog, Verantwortung und Einsatzbereitschaft stand. Mit einem abwechslungsreichen Programm, spektakulären Vorführungen und der Möglichkeit, Technik hautnah zu erleben, zog die Veranstaltung mehr als 280.000 Besucherinnen und Besucher an – so viele wie nie zuvor.
Bereits zum elften Mal fand der Tag der Bundeswehr statt, diesmal im Festjahr „70 Jahre Bundeswehr, 70 Jahre Deutschland in der NATO“. Ziel war es, die Aufgaben und Fähigkeiten der Streitkräfte greifbar zu machen – und vor allem die Menschen in Uniform vorzustellen. An jedem der zehn Standorte wurden individuelle Schwerpunkte gesetzt. In Jagel etwa präsentierte die Luftwaffe Eurofighter und Tornado bei eindrucksvollen Flugshows, in Stralsund fand ein öffentliches Feierliches Gelöbnis der Marinetechnikschule statt.
Die Bundeswehr nutzte den Tag nicht nur zur Selbstdarstellung, sondern auch als Gelegenheit zum direkten Austausch mit der Gesellschaft. Junge Menschen informierten sich über zivile und militärische Karrierewege, konnten sich in digitalen Eignungstests versuchen oder VR-Erlebnisse ausprobieren. Auch das YouTube-Livestudio aus Jagel, mit Schalten zu allen Standorten, ermöglichte einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in die Welt der Streitkräfte.
Prominente Gäste wie Verteidigungsminister Boris Pistorius, Generalinspekteur Carsten Breuer, Außenminister Johann Wadephul und Bundeskanzler Friedrich Merz unterstrichen mit ihrer Anwesenheit die gesellschaftliche und sicherheitspolitische Relevanz der Veranstaltung. Kanzler Merz besuchte das Operative Führungskommando in Potsdam und gedachte anschließend im „Wald der Erinnerung“ der im Einsatz gefallenen Soldatinnen und Soldaten – ein emotionaler Moment, wie er selbst betonte.
In Stralsund kam es später zum Gelöbnis auf dem Alten Markt. Die 23-jährige Edda, Freiwillig Wehrdienstleistende, bekannte: „Ich wollte nach längerem Auslandsaufenthalt etwas Sinnstiftendes machen. Deswegen habe ich mich für die Bundeswehr entschieden.“ General Breuer machte in seiner Rede deutlich, wie ernst das Versprechen sei, „tapfer zu verteidigen“ – besonders in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht.
Ob Fallschirmjäger in Osterholz-Scharmbeck, der Sanitätsdienst bei realitätsnahen Übungen in Diez oder das Kommando Spezialkräfte mit Diensthunden in Bückeburg – die Besucherinnen und Besucher konnten sich ein umfassendes Bild davon machen, wie vielfältig und einsatzbereit die Bundeswehr aufgestellt ist. Auch internationale Gäste wie der US-Transporthubschrauber CH-47 Chinook in Greding unterstrichen die enge Einbindung Deutschlands in das NATO-Bündnis.
So war der Tag der Bundeswehr 2025 mehr als eine Leistungsschau: Er war ein klares Bekenntnis zur Rolle der Streitkräfte in einer herausfordernden sicherheitspolitischen Lage – offen, selbstbewusst und im Dialog mit der Gesellschaft. Für viele steht bereits fest: Beim Tag der Bundeswehr 2026 sind sie wieder dabei.