Am Nachmittag besuchte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz gemeinsam mit Ministerpräsident Hendrik Wüst die Uniklinik Köln. Mehrere hundert Demonstranten versammelten sich vor und teilweise auf dem Klinikgelände, um gegen Merz zu protestieren. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich, eskalierte jedoch, als Merz und Wüst das Gelände verlassen wollten. Hunderte Demonstranten blockierten die Abfahrt und kamen den polizeilichen Aufforderungen, das Gelände zu räumen, nicht nach. Schließlich musste die Polizei körperlichen Zwang anwenden, um die Blockade aufzulösen.
Der Grund für den Besuch von Friedrich Merz & Hendrik Wüst:
Im Rahmen des Weltkrebstages haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) der Uniklinik Köln besucht, um sich über den aktuellen Stand der Krebsforschung zu informieren. Das CIO Köln hat das größte Ambulanzgebäude für Krebspatienten in Deutschland – rund drei Viertel der jährlich über 25.000 Patientinnen und Patienten des CIO werden ambulant behandelt. Es gilt als Leuchtturm in der Umsetzung der personalisierten Krebstherapie. Bei einem Rundgang mit Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor, und Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor Klinik I für Innere Medizin und Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO), erhielten die Politiker Einblicke in die innovative CAR-T-Zelltherapie, die onkologische Trainings- und Bewegungstherapie sowie das CyberKnife der Uniklinik Köln. Der Besuch wurde von Protesten begleitet.
Die innovativen neuen CAR-T-Zelltherapien gehören zu den Immuntherapien – seit einigen Wochen können in der Uniklinik Köln sogar Einzelfallbehandlungen mit selbst hergestellten CAR-T-Zellen durchgeführt werden. Dabei werden Zellen des Immunsystems aus dem Blut des Patienten, so genannte T-Zellen, im Labor genetisch so verändert, dass sie bösartige Zellen erkennen und bekämpfen können. Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Scheid, Leiter der Stammzelltransplantation in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, demonstrierte bei dem Besuch dafür ein Apharese-Gerätes, das zur Trennung der zellulären und löslichen Blutkomponenten eingesetzt wird. Zusammen mit Stefan Miltenyi, Geschäftsführer Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG, wurde die Kooperation bei der Herstellung von CAR-T-Zellen vorgestellt.
Prof. Dr. Freerk Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Bewegungsmedizin, berichtete bei dem Besuch über die aktuellsten Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich Versorgung von Krebspatienten mit onkologischer Trainings- und Bewegungstherapie (OTT). Dr. Nora Zoth stellte das neue Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs (KLiK) in Kooperation mit Deutscher Sporthochschule und Olympiastützpunkt NRW vor, das seit 2024 Leistungs- und Hochleistungsathletinnen und -athleten aller Altersklassen berät, die vor oder während ihrer aktiven Karriere an Krebs erkranken. Leistungssportler Felix Wittmann (Leichtathlet und U23-Meister über 800m), der nach Hodenkrebs im Zentrum betreut wird, demonstrierte auf einem Spiro-Ergometer die Überprüfung der Belastbarkeit der Lunge und des Herzkreislaufsystems.
Univ.-Prof. Dr. Dr. Emmanouil Fokas, Direktor der Klinik für Radioonkologie, Cyberknife und Strahlentherapie, zeigte zusammen mit Priv.-Doz. Dr. Florian Kamp, Leitender Physiker der Klinik, im Rahmen einer Demonstration das CyberKnife der Uniklinik Köln ein hochmodernes Bestrahlungsgerät, mit dem eine Präzisionsbestrahlung von Tumoren des Schädels und des Körperstamms möglich ist.
Textquelle: Pressemeldung Uniklinik Köln