Feuer in Wohnhaus in der Südstadt mit dramatischer Menschenrettung
Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Darmstädter Str. in der Südstadt musste durch die Feuerwehr eine Menschenrettung mittels Sprungpolster durchgeführt werden – weiterhin war eine umfangreiche Brandbekämpfung über zwei Wohnungen im Obergeschoss und einer weiteren im Dachgeschoss des Gebäudes erforderlich.
Am Dienstagabend, 28.06.2016, erhielt die Leitstelle der Feuerwehr Köln um 21:39 Uhr einen Hinweis auf ein Feuer im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Da mit der Notrufmeldung nicht auszuschließen war, dass auch eine Menschenrettung erforderlich werden könnte, entsandte die Leitstelle unmittelbar zwei Löschzüge, Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes und des Einsatzführungsdienstes.
Bereits auf der Anfahrt erkannten die ersten Einsatzkräfte aus der Entfernung eine deutliche Rauchentwicklung. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle konnten die ersten Kräfte straßenseitig eine massive Rauchentwicklung aus den Fenstern im 2. und 3. Obergeschoss und des Dachgeschosses feststellen. Bei der ersten Erkundung, welche die Einsatzkräfte auch in den Hinterhof des Altbaus führte, stellten sich Rauch- und Flammenentwicklung aus den Obergeschossen noch dramatischer dar.
Durch den Rauch konnte im 2. Obergeschoss eine Person erkannt werden welche auf dem Fenstersims saß und unmittelbar von Flammen und Rauch bedroht wurde. Die Person drohte zu springen, so dass der Aufbau einer tragbaren Leiter aus Zeitgründen nicht mehr möglich war. Die Einsatzkräfte brachten sofort ein Sprungpolster, das ist ein luftgestütztes Polster, welches als Rettungsgerät für derartige Einsatzanlässe mittels Pressluft schnell einsatzbereit gemacht werden kann, in den betroffenen Hinterhof. Unmittelbar nachdem das Sprungpolster aufgebaut war, sprang diese Person in dieses Polster. Sofort danach konnte eine intensive medizinische Versorgung durch den bereits vor Ort eingetroffenen Notarzt und die Rettungswagenbesatzung erfolgen. Nach einer ersten medizinischen Versorgung wurde die 59-jährige Frau mit lebensbedrohlichen Brandverletzungen in ein Krankenhaus transportiert.
Aufgrund der weiterhin unklaren Situation, insbesondere dahingehend, ob sich noch weitere Personen in dem brennenden Gebäude befinden, wurde die Alarmstufe erhöht und neben einem weiteren Löschzug auch noch weitere rettungsdienstliche Einsatzmittel angefordert.
Mit den Einsatzkräften wurden unter Einsatz von Atemschutzgeräten die drei Brandwohnungen intensiv durchsucht. Glücklicherweise konnten keine weiteren vom Feuer und Rauch bedrohten Menschen gefunden werden.
Die anschließende Brandbekämpfung gestaltete sich wegen der Altbaustruktur des Gebäudes besonders schwierig und nahm daher eine längere Zeit in Anspruch. Die Bewohner der Nachbarwohnungen in einem angrenzenden Gebäudeteil konnten nach Abschluss aller Brandbekämpfungsmaßnahmen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die Maßnahmen der Feuerwehr dauerten noch bis gegen Mitternacht – danach wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, welche die Brandursache ermittelt. Die Bewohner aus dem unmittelbar vom Brandereignis betroffenen Gebäudeteil können zunächst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren, da viele Wohnungen durch Brandzehrung und/oder Rauchgase beschädigt wurden. Alle Bewohner kamen jedoch bei Freunden und Verwandten unter, so dass seitens der Stadt Köln keine weiteren Maßnahmen zur Unterbringung erfolgen mussten.
Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit 61 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen der Feuerwachen Innenstadt, Marienburg, Deutz, Lindenthal, Weidenpesch sowie dem Führungsdienst der Branddirektion im Einsatz.
Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Köln
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