In den letzten Monaten hat die Polizei im Rhein-Kreis Neuss über 14 Brandstiftungen im Neusser Norden berichtet. Die Täter hatten überwiegend Autos, aber auch Kleintransporter und Motorräder im Visier.
Insgesamt ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Die Staatsanwältin Britta Zur (Staatsanwaltschaft Düsseldorf) und Kriminalhauptkommissar Dirk Gütte (Leiter der Ermittlungskommission „Furth“) berichteten im Rahmen einer Pressekonferenz über die erfolgreichen Ermittlungsergebnisse in dieser Brandserie.
Am vergangenen Freitag nahm die Polizei drei Verdächtige fest die, die Brände seit Oktober 2017 in verschiedenen Konstellationen gelegt haben sollen. Dabei handelt es sich offensichtlich um drei Männer (19, 21 und 22 Jahre alt) die im Löschzug Furth der freiwilligen Feuerwehr Neuss aktiv waren. Die drei Verdächtigen, die sich über die Feuerwehr kennengelernt haben sollen, sitzen derzeit un Untersuchungshaft und sollen geständig sein. Als Tatmotiv haben sie „die Lust an Löscheinsätzen“ an. Laut Polizei sei der Zugriff am Freitag erfolgt, anschließend seien Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt worden. Das sichergestellte Material werde derzeit ausgewertet. Alle drei Männer wurden vom Feuerwehrdienst suspendiert.
Zwei der Täter müssen sich nun wegen Brandstiftung in 5 Fällen vor Gericht verantworten, einem weiteren werden 9 Brandstiftungen zugeschrieben. Sie haben die Taten offenbar in verschiedenen Konstellationen durchgeführt um sich notfalls gegenseitig ein Alibi geben zu können. Nachdem sie einen Brand gelegt hatten, begaben sie sich in die Wohnung von einem der Täter und warteten dort auf die Alarmierung zum Löscheinsatz.
Am 24.10.2017 ging ihr Plan nicht auf, da statt des Löschzuges Furth, die hauptamtliche Wache zu einem brennenden PKW „Am Kotthauser Weg“ alarmiert wurde. Deshalb zündeten sie in der gleichen Nacht, etwa zwei Stunden später, ein weiteres Fahrzeug auf der Römerstraße an. Zu diesem Einsatz wurde der Löschzug Furth anschließend alarmiert.
Das keine Menschen zu Schaden kamen war reines Glück, denn am 07.11.2017 legte das Trio einen Brand in einer Tiefgarage auf der Viersener Straße. (wir berichteten: http://emergency-report.de/staedte/rheinkreisneuss/07-11-2017-neuss-furth-tiefgaragenbrand-mit-starker-rauchentwicklung-6427/ )
Dirk Gütte: „Sie sagten in ihren Vernehmungen, dass sie kontrolliert hätten, dass niemand in der Tiefgarage ist, damit kein Mensch zu Schaden kommt. Aber der giftige Brandrauch hätte alle Hausbewohner durchaus in Gefahr bringen können“
Auf die Spur der Täter führten schließlich Zeugenaussagen nach einem Brand am 16.11.2017 die zur veröffentlichung eines Phantombildes führten. Aus Kreisen der Feuerwehr kamen daraufhin Hinweise auf einen der Täter. Der 19-Jährige meldete sich daraufhin freiwillig bei der Polizei und gab an, dass er Ähnlichkeit mit der Person auf dem Phantombild habe, mit den Brandstiftungen aber nichts zu tun habe und wies für zwei Fälle ein Alibi nach.
Den heftigsten Brand verursachten die Täter am 07.01.2018 als die auf dem Gelände einer Autovermietung an der Dykhofstraße mehrere LKW und Kleintransporter anzündeten. ( Wir berichteten: http://emergency-report.de/staedte/rheinkreisneuss/07-01-2018-neuss-barbaraviertel-mehrere-lkw-brannten-6914/ )
Allein bei diesem Feuer entstand ein Sachschaden von über einer Million Euro. Insgesamt beläuft sich der Sachschaden der Brandstiftungen auf rund 2 Millionen Euro.
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