Dienstag, 22. Oktober 2019, 7.37 Uhr, Nürnberger Straße, Benrath
Bei Verladearbeiten kam es am frühen Dienstagmorgen zu einer Beschädigung an einem IBC Behälter. Durch diese Beschädigung liefen mehrere Liter eines Gemisches aus Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure aus. Die Feuerwehr Düsseldorf sicherte zunächst den betroffenen Bereich ab und pumpte anschließend die giftige, ätzende Flüssigkeit in einen neuen IBC Behälter um. Bei diesem Unfall wurden keine Menschen verletzt. Die Feuerwehr war mit rund 60 Einsatzkräften für gut fünfeinhalb Stunden im Einsatz.
Die Feuerwehr Düsseldorf erreicht am Dienstagmorgen um 7.37 Uhr ein Notruf, dass es auf einem Gelände einer Spedition in Benrath zu einem Gefahrgutunfall gekommen ist. Der Anrufer berichtete, dass es bei einem IBC Behälter zu einer Undichtigkeit gekommen ist und nun der Gefahrstoff austritt. Aufgrund der Schilderung des Anrufers entsendete der Leitstellenmitarbeiter ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst zur gemeldeten Adresse in Benrath. Als die ersten Einsatzkräfte nur wenige Minuten nach der Alarmierung an der Nürnberger Straße eintrafen, konnte der beschädigte IBC Behälter bereits von Mitarbeitern der Spedition zu einem Sicherstellungsbereich verbracht und mithilfe eines Gabelstaplers so gedreht werden, dass keine weitere Flüssigkeit auslief. Nach einer ersten Erkundung der Einsatzkräfte handelte es sich bei dem Gefahrstoff um 1.000 Liter einer giftigen, ätzenden Flüssigkeit. Da zu diesem Zeitpunkt keine akute Gefahr bestand und der betroffene Bereich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr geräumt wurde, sicherten die Feuerwehrleute zunächst die Unfallstelle ab, sodass keine Unbefugten den Bereich betreten konnten. Die weiterführende Stoffrecherche ergab, dass der IBC Behälter ein Gemisch von Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure in verdünnter Form enthielt. Im weiteren Verlauf wurde das sichere Umpumpen in einen neuen, unbeschädigten IBC Behälter vorbereitet und im Anschluss daran durchgeführt. Die bisher ausgelaufene Kleinstmenge an Flüssigkeit wurde mit einem speziellen Chemiebindemittel abgestreut. Dazu mussten sich die vorgehenden Einsatzkräfte mit speziellen Chemikalienschutzanzügen – sogenannte CSA – und Atemschutz vor der gefährlichen Flüssigkeit schützen. Vier betroffene Mitarbeiter der Spedition wurden vorsorglich durch den Rettungsdienst vor Ort untersucht. Ein Transport für eine weiterführende Behandlung war nicht erforderlich. Nach Abschluss der Umfüllmaßnahmen erfolgten abschließende Aufräumarbeiten. Die beschädigten Gegenstände werden durch die Spedition einer fachgerechten Entsorgung zugeführt und die kontaminierten Flächen durch eine Spezialfirma gereinigt. Bereits frühzeitig wurde durch die Feuerwehr ein Vertreter des städtischen Umweltamtes hinzugezogen und alle ergriffenen Maßnahmen in enger Absprache durchgeführt. Zur Ermittlung des Unfallhergangs wurden die Polizei sowie das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung hinzugezogen. Die letzten der rund 60 Einsatzkräfte der Wachen Hüttenstraße, Behrenstraße, Frankfurter Straße, Werstener Feld, Posener Straße sowie die Freiwillige Feuerwehr Garath und der Umweltschutzug der Freiwilligen Feuerwehr kehrten nach gut fünfeinhalb Stunden zu ihren Wachen zurück.
Anmerkung für die Redaktion: IBC Behälter (Intermediate Bulk Container, Großpackmittel) sind große quaderförmige Behälter für flüssige und rieselfähige Stoffe. Je nach Bauweise und Ausführung haben die IBC ein Volumen von 500 bis zu 3.000 Litern.
Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf