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Freitag, 13. Dezember 2024

27.07.2020 – Düsseldorf Friedrichstadt – Mehrtägiger Großeinsatz: Haus eingestürzt – 2 Bauarbeiter verstorben

Dienstag, 28. Juli 2020, Luisenstraße, Düsseldorf-Friedrichstadt

Im Stadtteil Friedrichstadt ist es zu einem Teileinsturz eines Gebäudes gekommen. Zurzeit werden zwei Bauarbeiter vermisst. Aktuell besteht weiterhin akute Einsturzgefahr des Gebäudes. Zur Ortung und Rettung des Vermissten mussten zeit- und personalintensive Sicherungs- und Vorbereitungsmaßnahmen erfolgen. Vorsorglich wurden 3 Nachbargebäude durch die Feuerwehr geräumt. Insgesamt mussten 40 Menschen ihre Wohnung verlassen. 31 Bewohner wurden durch die Landeshauptstadt in Ausweichquartieren untergebracht. Mit Unterstützung zweier Kräne wurden noch in der Nacht die ersten Trümmerteile aus der Einsturzstelle geborgen.

Am Montagmittag, gegen 13.30 Uhr, wurde die Feuerwehr über einen Teileinsturz eines Gebäudes in der Luisenstraße informiert. Als die ersten Einsatzkräfte bereits vier Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintrafen, ergab eine erste Lageerkundung, dass es in einem leer stehenden Gebäude bei Bauarbeiten zu einem Teileinsturz über dreieinhalb Geschosse gekommen war und ein 39-jähriger Bauarbeiter vermisst wird. Im ersten Schritt mussten durch die Feuerwehr zeitintensive Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden, da weiterhin eine akute Einsturzgefahr bestand. Ein weiterer Bauarbeiter wurde aufgrund einer internistischen Erkrankung vorsorglich zur weiteren medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Seine neun Kollegen wurden zunächst von der Feuerwehr vor Ort betreut, konnten im Weitern verlauf jedoch die Einsatzstelle unverletzt verlassen. Zur Betreuung der Betroffenen sowie der Angehörigen wurde die Feuerwehr Düsseldorf durch die Notfallseelsorge Düsseldorf sowie durch den leitenden Notfallpsychologen der Landeshauptstadt unterstützt.
Durch Mitarbeiter der Netzgesellschaft Düsseldorf wurde die gesamte Energiezufuhr des Gebäudes abgesperrt. Vorsorglich räumte die Feuerwehr Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Polizei drei angrenzende Gebäude. 31 der 40 betroffenen Menschen mussten durch die Landeshauptstadt in Ausweichquartiere untergebracht werden. Die restlichen Bewohner kamen im Freundes- und Familienkreis unter. Am frühen Abend meldete sich erneut ein Arbeitskollege des Vermissten und berichtete der Feuerwehreinsatzleitung, dass ein weiterer, 35-jähriger Arbeiter sich vermutlich während des Einsturzes im Gebäude aufgehalten hat und nun ebenfalls vermisst wird. Mithilfe des Arbeitskollegen konnte eine erste Eingrenzung des vermuteten Verschüttungspunktes erfolgen. Bereits frühzeitig hat die Feuerwehr Düsseldorf mehrere Fachleute zur Unterstützung an die Einsatzstelle beordert. So konnte ein ganzes Fachgremium, bestehend aus Mitarbeitern der Feuerwehr Düsseldorf, des städtischen Bauaufsichtsamtes, mehrere Statikern, Vertreter der Bezirksregierung, Fachberatern des Technischen Hilfswerkes sowie Fachleute eines Spezialunternehmens die personal- und zeitintensive Einschätzung der gesamten Statik an der Einsatzstelle vornehmen und die ersten Planungen zur Freilegung der Unglücksstelle vornehmen.
Ebenfalls befindet sich seit dem frühen Nachmittag eine Rettungshundestaffel mit elf Hunden des Bundesverbandes Rettungshunde vor Ort, die bei Bedarf umgehend die Einsatzkräfte der Feuerwehr unterstützen können. Um sich einen Zugang zu den Vermissten zu verschaffen, wurden bereits frühzeitig die ersten Teile eines Baugerüsts durch die Feuerwehr Düsseldorf entfernt. Auch während der Nacht hat die Feuerwehr Düsseldorf unter Hochdruck an der Freilegung der Einsturzstelle gearbeitet, um so an die vermissten Bauarbeitern zu gelangen. Dazu mussten zunächst weitere Teile des Baugerüstes zur Seite geräumt und weitere Trümmer- und Gebäudeteile von der Einsatzstelle in mühevoller Kleinarbeit entfernt werden. Diese Räumungsarbeiten wurden mittels des Feuerwehrkrans und einem Spezialkran unterstützt. Ebenfalls begleiten die Höhenretter der Feuerwehr – diese speziell für Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich ausgebildet sind – die Räumungsarbeiten. Die Freilegung der Einsturzstelle muss mit besonderer Vorsicht und Besonnenheit erfolgen, da weiterhin Einsturzgefahr besteht. Durch das Technische Hilfswerk wurde zur zusätzlichen Überwachung und Beurteilung der Statik ein sogenanntes Einsatzstellen-Sicherungs-System installiert. Dazu werden an strategischen Stellen Messpunkte befestigt, mit der frühzeitig die Baustruktur beurteilt werden kann und die Einsatzkräfte vor weiteren Einstürzen warnt.

In den frühen Morgenstunden gelange es den Einsatzkräften weitere Trümmer- und Gerüstteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich so sukzessive dem Bereich zu nähern, wo einer der vermissten Arbeiter vermutet wird. Weiterhin besteht kein direkter Kontakt zu den beiden Arbeitern. Im Verlauf des Vormittags werden weiter die Trümmerteile entfernt sowie weitere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Zurzeit geht die Feuerwehr davon aus, dass die Arbeiten noch mehrere Stunden andauern werden.

Aktuelle befinden sich rund 80 Einsatzkräfte von der Feuerwehr Düsseldorf, dem Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt sowie des Technischen Hilfswerks an der Einsatzstelle.

Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf

Dienstag, 28. Juli 2020, 10.00 Uhr, Luisenstraße, Friedrichstadt

In den frühen Morgenstunden gelang es den Einsatzkräften weitere Trümmer- und Gerüstteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich dem Suchbereich zu nähern, an dem einer der vermissten Arbeiter vermutet wird. Bei diesen Arbeiten wurde einer der vermissten Bauarbeiter im Verlauf des Morgens tot unter den Trümmern gefunden. Eine direkte Bergung des Leichnams ist derzeit nicht möglich, da weiter Einsturzgefahr besteht und die Einsatzleitung zum Schutz des noch weiteren Vermissten äußerst umsichtig vorgehen möchte. Notfallseelsorger und der Notfallpsychologen des Gesundheitsamtes stehen den Angehörigen der Verschütteten in der Nähe zur Einsatzstelle zur Seite. In dieser sehr belastenden Situation informieren diese die Angehörigen fortlaufend über die Rettungsarbeiten und stehen permanent zur Verfügung.

Nachdem die 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle ausgetauscht wurden laufen alle Arbeiten weiter fort. Dabei unterstützen weiter Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks und Baufachleute unterstützt. Auch das Bauaufsichtsamt ist ständig mit Mitarbeitern vor Ort. Die Freilegung und das vorsichtige Abtragen der Trümmer- und Gerüstteile werden teils in Handarbeit, teils mit technischem Gerät gemacht. Das abgetragene Material wird in große Mulden gebracht und aus der Einsatzstelle gefahren.

Die gestern bereits evakuierten angrenzenden Gebäude bleiben bis auf weiteres aufgrund der akuten Einsturzgefahr geräumt und dürfen nicht betreten werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch die Landeshauptstadt untergebracht. Durch das Technische Hilfswerk konnte eine zusätzliche Überwachung und Beurteilung der Statik, ein sogenanntes Einsatzstellen-Sicherungs-System installiert werden. Dazu befestigten Helfer an strategischen Stellen Messpunkte, mit der frühzeitig die Baustruktur beurteilt wird. Dies dient auch zum Schutz der vorgehenden Einsatzkräfte. Die Einsatzbearbeitung wird noch den ganzen Tag und darüber hinaus andauern.

Somit sind Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn-, Tal, Luisen- und Adersstraße zu berücksichtigen. Der Bereich sollte von allen Verkehrsteilnehmern umfahren werden.

Die Feuerwehr Düsseldorf hat das Bürger- und Gefahrentelefon besetzt. Anfragen von Bewohnerinnen und Bewohner können unter 0211-3889 889 beantwortet werden.

Die Unfallursache ist weiterhin unklar. Die Kriminalpolizei ist vor Ort.

Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf

Dienstag, 28. Juli 2020, 18:45 Uhr, Luisenstraße, Friedrichstadt

Über den ganzen Tag hin liefen die Rettungsarbeiten an der Einsatzstelle. Weiterhin bleibt eine Person im Trümmerfeld als vermisst. Nachdem in den frühen Morgenstunden einer der verschütteten Bauarbeiter tot aufgefunden wurde, bleibt die Identität dieser Person weiter unklar. Die Bergung ist aus Sicherheitsgründen weiter nicht möglich. Die Feuerwehr bereitet sich nun auf einen weiteren Nachteinsatz vor und erwartet in Kürze einen 300-Tonnen-Kran um nun das Trümmerfeld nach und nach von oben abzutragen, um weiter nach der zweiten verschütteten Person zu suchen.

Den ganzen Tag über wurden die Sucharbeiten fortgeführt. Dabei war es unter anderem Notwendig einen Zugang sich zum Untergeschoss zu verschaffen, um die dort liegenden Hohlräume mit einer Kamera abzusuchen. Dies ist mit technischer Unterstützung der Polizei sowie der Feuerwehr Ratingen ermöglicht worden. Alle gefundenen Hohlräume im Kellergeschoss wurden somit kontrolliert; es wurde die vermisste Person nicht gefunden. Nun, nach einer ausführlichen Lagebegutachtung -in Zusammenarbeit mit dem Bauaufsichtsamt, dem THW und weiteren Statiker- wird die Feuerwehr nun das Trümmerfeld von oben abtragen, um so Teil für Teil die Suche nach dem Vermissten fortführen. Dabei kommt auch ein 300-Tonnen-Kran zum Einsatz. Dieser Einsatz ist zum einen jetzt möglich, da alle bekannten Hohlräume nach der vermissten Person abgesucht wurden. Zum anderen besteht keine weitere Möglichkeit nun die Rettungssuche fortzuführen. Diese Maßnahme ist fordernd und in Teilen risikoreich, sodass der Einsatz weiter kontinuierlich überwacht werden muss. Die Feuerwehr Düsseldorf bleibt auch in dieser Nacht mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.

Die Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn-, Tal, Luisen- und Adersstraße bestehen weiter.

Die Feuerwehr Düsseldorf hat das Bürger- und Gefahrentelefon besetzt. Anfragen von Bewohnerinnen und Bewohner können unter 0211-3889 889 beantwortet werden.

Die Unfallursache ist weiterhin unklar. Die Kriminalpolizei ist vor Ort.

Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf

Mittwoch, den 29.Juli, 11:45 Uhr, Luisenstraße, Friedrichstadt

In der Nacht konnten weitere Sicherheitsmnaßnahmen erfolgreich durchgeführt werden. Es sind große Bauteile, die abzustürzen drohten zum Teil gesichert und zum Teil abgetragen worden. Die Personensuche des vermissten Arbeiters läuft weiter. Dazu nehmen die Höhenretter über den Personenaufnahmekorb, des ersten aufgestellten Kran, Stück für Stück Bauschutt und auch größere Bauteile weg. Durch den zweiten Kran werden weitere Einsatzkräfte, die auf dem Trümmerfeld stehen und dort ebenfalls Bauschutt beseitigen, gesichert.

Die Identifikation des gefunden Bauarbeiters ist derzeit weiter unklar. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Beseitigung der Trümmer und die Personensuche bis in die Nacht andauern wird.

Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf

Mittwoch, 29. Juli 2020, 16:45, Luisenstraße, Friedrichstadt

In den Mittagstunden gelang es den Einsatzkräften, weitere Trümmerteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich dem Suchbereich, in dem der zweite vermisste Arbeiter vermutet wird, zu nähern. Während dieser Arbeiten wurde auch der zweite vermisste Bauarbeiter im Verlauf des frühen Mittags unter den Trümmern durch die Höhenretter der Feuerwehr gefunden. Die Notärztin konnte nur noch den Tod feststellen. Eine direkte Bergung der beiden Leichname ist weiterhin nicht möglich. Um beide Verstorbenen aus den Trümmern zu bergen, müssen weitere Trümmerteile zur Seite geschafft werden.

Weiter konnte die Identität des Toten, der im Laufe des gestrigen Tages gefunden wurde, heute durch einen DNA-Test bestimmt werden. Es handelt sich um den 35-jährigen Arbeiter aus Wuppertal.

Beide betroffenen Familien der Toten werden direkt an der Einsatzstelle durch die Feuerwehr und Notfallseelsorger begleitet und über die weitere Einsatzentwicklung eng informiert.

Auch in den kommenden Stunden arbeiten die Einsatzkräfte unter Hochdruck, und stellenweise in mühevoller Handarbeit, daran, um weitere Trümmerteile aus dem Einsturzgebiet zu räumen, um so die beiden Verstorbenen zu bergen. Die Feuerwehr geht weiter davon aus, dass sich die Arbeiten bis in die Nacht hinziehen.

Die Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn-, Tal, Luisen- und Adersstraße bestehen weiter.‘

Textquelle: Pressemeldung Feuerwehr Düsseldorf

 

Jan Ohmen
Jan Ohmen
Journalist von Emergency-Report.de E-Mail Kontakt: jan.ohmen(at)emergency-report.de

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